Gute Erstergebnisse mit Schnittanthurien im 2SaveEnergy-Gewächshaus

Garcia berichtet, dass der Gasverbrauch beim Anbau von Schnittanthurien im 2SaveEnergy-Gewächshaus bei Wageningen University & Research in Bleiswijk sich in den ersten vier Monaten auf 3,5 m³ pro m² belief. Die Durchschnittstemperatur pro 24 Stunden betrug dabei nie weniger als 20 °C. Ihrer Erwartung nach wird der jährliche Wärmebedarf in diesem hochisolierten Gewächshaus bei 10 m³ pro m² liegen.

„In Zukunft können wir den Wärmebedarf nicht mehr mit fossiler Energie decken. Darum untersuchen wir die Möglichkeiten eines klimaneutralen Anbaus. Wir verwenden dazu im Sommer eine aktive Entfeuchtung, um Wärme zu ernten. Alle zwanzig Stunden ernten wir ca. 1 kWh/m Wärme, die wir in einem Aquifer speichern und dann im Winter nutzen können. Das bedeutet, dass wir 2.000 Stunden lang ernten müssen, um den Wärmebedarf im Winter erfüllen zu können“, erklärt sie. „Sonntag, den 2. Juni war das Wetter zum ersten Mal extrem heiß, aber im Gewächshaus war das Klima gut.“ Mittels Benebelung und ein wenig Kühlung wurde die Höchsttemperatur auf 28 °C gehalten. Für die Benebelung wurden an dem Tag gut 1,5 l Wasser pro m² benötigt.

Guter Anfang

Die Durchschnittstemperatur pro 24 Stunden liegt etwas höher als in der Praxis. Dasselbe gilt für die Lichtsummen, die ab und an 13 bis 14 Mol pro m² betragen können. Garcia: „Das vertragen die Pflanzen mühelos. Es steht hier eine robuste Kultur mit einer guten Farbe. Alles in allem war es ein guter Anfang. Im Februar wurden vier verschiedene Anthuriumarten angepflanzt: Eterno, Calisto, Moments und Midori. Die Produktion ist inzwischen in Gang gekommen. Blütengröße und Stiellänge entwickeln sich gut.“

Hoher Dämmwert

Das 2SaveEnergy-Gewächshaus hat eine Doppeleindeckung aus diffusem Glas mit einer hochtransparenten Folie (ETFE) und zusätzlich noch einen aluminierten Doppelschirm und einen Energieschirm. Dadurch vereint dieses Gewächshauskonzept einen hohen Dämmwert mit einem begrenzten Wärmebedarf. Dank dieser Eigenschaften ist das Gewächshaus ideal für den Anbau von Schnittanthurien, wobei der Gasverbrauch in der Praxis ca. 20 m³ pro m² beträgt. Ungefähr 20 % des Energieaufwands wird für die Entfeuchtung (mittels einer Wärmepumpenanlage) benötigt. Mithilfe der neuen Kulturverfahren, die das Ernten von Wärme und eine zurückhaltende CO2-Dosierstrategie beinhalten, sollte es möglich sein, einen so gut wie klimaneutralen, unbeleuchteten Anbau von Schnittanthurien zu erzielen.

Paprika

Forscher Frank Kempkes ließ in diesem Frühjahr noch wissen, dass die Energiezufuhr beim Anbau von Paprikas sich letztes Jahr auf 9 m³ pro m² belief. Damit ist dieser Anbau aus energetischer Sicht sehr gut gelungen. Die Produktion war gut, die Produktqualität aufgrund missgebildeter Früchte jedoch etwas schlechter. Die Ursache für die verminderte Qualität ist nicht ganz klar, könnte aber möglicherweise mit der durchgängigen Firstlüftung zusammenhängen, bei der die Luftzirkulation nicht optimal ist.

Quelle: HortiNext

Text: Pieternel van Velden.