Winterlicht-Kultur: erste Ernte von 18 Kilo

Bei der Untersuchung von Winterlicht-Kulturen wurden inzwischen 18 kg Schlangengurken geerntet, während der Energieverbrauch gegenüber der Praxis 30 % geringer war. Dies ergab sich aus einem Versuch im 2SaveEnergy-Gewächshaus im Innovations- und Demonstrationszentrum IDC Energie in Bleiswijk..

In Winter ist Licht immer noch der ertragsbegrenzende Faktor. Das Programm „Gewächshaus als Energiequelle“ stellte Wageningen UR zwei Aufgaben: 10 % mehr natürliches Licht ins Gewächshaus bekommen (Winterlicht-Gewächshaus), wobei die Pflanzen das Licht auch noch um 10 % effizienter nutzen müssen (Winterlicht-Kulturen). Beides keine geringe Herausforderung.

Ehe wir mit dem Pflanzen anfingen, haben wir anhand der Ergebnisse früherer Versuche mit dieser Sorte berechnet, wie die „ideale“ Pflanzenverteilung im Gewächshaus aussieht und mit welchen pflanzenbezogenen Maßnahmen sich dieses Ideal erreichen lässt. Die variablen Größen waren der Rinnenabstand, die zu behaltenden Früchte (Fruchtschnitt) und der Moment, an dem die Zieldichte erzielt wird. Lichtverteilung und 3D-Pflanzenwachstumsmodelle waren dabei sehr hilfreich

Letztendlich muss ein derartiger Versuch auch noch in einem Gewächshaus angelegt werden können. Es wurden drei Rinnenabstände gewählt: 1,4 m, 1,6 m und 1,8 m, alle drei mit derselben Pflanzendichte pro m². Bei der 1,8-m-Anordnung befinden sich folglich mehr Pflanzen in einer Reihe, wodurch die Pflanzen – jedenfalls theoretisch – bei der 1,4-m-Anordnung während der Anfangsphase mehr Licht pro Pflanze abfangen. Trotz des verhältnismäßig kurzen Blattes der Sorte Hi-Jack entstehen bei der 1,4-m-Anordnung doch viele Blattschäden während Arbeiten an den Pflanzen.

Versuch im 2SaveEnergy-Gewächshaus
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Für den Versuch wurde das 2SaveEnergy-Gewächshaus (auch Glas-Foliengewächshaus genannt) verwendet. Am 27. Dezember wurde die Schlangengurkensorte Hi-Jack (Nunhems) mit einer Pflanzendichte von 1,6 Pflanzen/m² gesetzt. In Woche 4/6 wurde die Spitze entfernt und wurde mit zwei Trieben weitergemacht. So hatten wir gleich die Zieldichte von 3,34 Stängeln/m² erreicht. Seit dem 10. Februar wird geerntet.

Auch in dieser Periode sind die energetischen Leistungen dieses Gewächshauskonzepts, bei dem wir soweit wie möglich die Prinzipien der neuen Kulturverfahren befolgen, gar nicht schlecht. Von Woche 1 bis 12 ein um 30 % geringerer Energieverbrauch als in der Praxis – Werte, die die Forschungs-Begleitkommission wohl nicht erwartet hätte. Dazu wird jedoch OCAP-CO2 gebraucht. Die Dosierung beträgt 110 kg/ha pro Stunde und der Verbrauch bis heute gut 1,5 kg CO2. Die Pflanzen wachsen im Großen und Ganzen gut und wenn einmal etwas Ungewöhnliches wie ein krummes Blatt oder eine krumme Frucht vorkommt, hören wir von der Begleitkommission immer nur: „Das kommt bei mir zuhause auch vor.“ Nichts Neues also. Unsere Durchschnittstemperaturen pro 24 Stunden sind relativ hoch und die Anordnungen weisen manchmal unterschiedliche Pflanzenstände auf. Beim nächsten Mal wissen wir, wie sich dies auf den Ertrag, der jetzt (Anfang April) um die 18 kg beträgt, auswirkt.

Dieses Projekt wurde im Rahmen des Programms „Gewächshaus als Energiequelle“, dem Innovations- und Aktionsprogramm der niederländischen Landwirtschafts- und Gartenbauorganisation Glaskracht Nederland und des niederländischen Wirtschaftsministeriums, finanziert.

Quelle: Gewächshaus als Energiequelle